Das Theaterstück
Premiere

Premiere


Fotos: Richard Bechteler

 

PICT0001

Keine Gnade: Selbst Kinder werden in Montur gepresst.

PICT0013

Der Marsch nach München. Noch ahnt keiner: "Das wird ein Todesmarsch"

PICT0019

Trotz Stolz - das Bangen um die Männer: Gerechtfertigt.

PICT0020

Starke Frauen - persönliche Schicksale.

PICT0020

Rollenwechsel - Die Münchner Frauen - Skepsis: "Uns gehen die Bauern Händel doch nichts an"

PICT0020

Ein starkes Team: Mann und Frau begleiten durchs Stück

PICT0020

Die Administration: Stets Herr der Lage.

PICT0020

Lagebesprechung: Erste Skepsis: "Der Maier hat recht! Das sieht nach keinem guten Ende aus"

PICT0020

Lagebesprechung: Der Mut trotzt der Aussichtlosigkeit: "Was wissen die von unserer Kraft?"

PICT0020

Rollenwechsel - Die Blitzmädchen: Live-Berichterstattung vom Geschehen.

PICT0020

Die kaiserliche Administration - gelassen: "Die Stadt ist gerüstet und die Lage unter Kontrolle"

PICT0020

Der Kunstgriff mit dem Brecht'schen Verfremdungseffekt: Live-Medienberichterstattung von den Geschehnissen im Fernsehen.

PICT0020

Die Flucht nach Sendling. "Was redest du von Ordnung? Die nackte Haut retten!"

PICT0020

Verrat - Panik - Angst - Tod: "Arme Teufel"

PICT0020

Rollenwechsel: Die Münchner Frauen: Unbarmherziges Desinteresse: "Sie haben es nicht anders verdient".

PICT0020

Rollenwechsel - die kaiserliche Soldateska: Professionelle und gnadenlose Kriegsführung: "Treibt Schneisen in das Pack"

PICT0020

Nüchterne Live-Berichterstattung - kurz vor dem Gemetzel

PICT0020

Die Live-Berichterstatterin nach dem Gemetzel: Entsetzt. Gebeugt. Resigniert.

PICT0020

Mann und Frau: "Erbarmen, habt erbarmen!" - "Kein Erbarmen." - "Das hat noch kein Ende"

PICT0020

Was damals geschah, geschieht auch noch heute: "Unrecht kennt kein Jahreszahl".
Fazit: "Sieh genauer hin!"

PICT0020

Die Administration - Zynismus pur: "Das Einschreiten war militärisch angemessen. Das Stichwort nach der Schlacht von Sendling heißt: Versöhnung".


PICT0020

Zum Schluss: Mann und Frau: "Wer gibt Pardon?" - Tosender Applaus!

Applaus

Das Ensemble von "Ihr habt Pardon"


Fotos: Richard Bechteler


Zuletzt aktualisiert am Sonntag, den 23. Januar 2011 um 11:33 Uhr
 
Theaterproben

 

Team

Stehend von Links:Toni Hufschmid, Marianne Epp, Andreas Nimtsch, Hermann Benker, Robert Fischbacher,
Andrea Müller-Boecker, Toni Arnold, Rosi Riesenberger, Martina Grasser, Johanna Bechteler,
Gisela Siade, Claudia Voithenleitner, Bertram Haas, Monika Häsch.
Kniend: Moritz Wöllinger, Marcus Everding


 

Mann_Trommler_Frau

Andrea Müller-Boecker, Moritz Wöllinger, Toni Arnold

 

Maenner

Stehend: Andras Nimtsch, Lorenz Schmaus, Robert Fischbacher
Kniend: Hermann Benker, Toni  Hufschmid


Frauen

Marianne Epp, Rosi Riesenberber, Monika Häsch, Johanna Bechteler, Gisela Siade, Martina Grasser

Zuletzt aktualisiert am Montag, den 10. Januar 2011 um 12:50 Uhr
 
Weihnachten.Sendling.1705


Liebe Besucher,
wir
bedanken uns bei
unseren zahlreichen treuen Gästen
und freuen uns auf ein Wiedersehen
bei unseren künftigen Theatervorführungen ...



Zum Geschehen:
„Eine eigentümliche Stille…“
„…soeben wurde in Sendling die Chamade geschlagen,
das internationale Signal für Aufgabe und die Bitte um Pardon.
In der Regel wird dem Übergabesignal entsprochen
...bislang keine Reaktion...“
„ Doch jetzt höre ich etwas!“
 
„IHR HABT PARDON!“
 
…die Menschen knien nieder…
…der Offizier macht ein Kreuzzeichen…
…nein, das gibt es doch nicht…
…die Infanterie fängt an zu schießen…
 
„Großer Gott, es gab doch Pardon!“
 
Bei diesem Gemetzel der Sendlinger Mordweihnacht 1705 mit mindestens 1100 Toten musste
auch unsere Gemeinde 11 Gefallene beklagen.
Ein Volksaufstand in Bayern gegen die Schreckensherrschaft des österreichischen Stammesbruders und Nachbars noch vor der französischen Revolution!
Überhöhte Steuern, Plünderungen, jedes Maß übersteigende Exzesse der Soldateska und schließlich brutalste Zwangsrekrutierung quälten die bayerischen Bauern bis aufs Blut und brachten das Land in eine katastrophale Lage.
 
„Lieber bairisch sterben, als kaiserlich verderben!“
war die Losung auf der Gotzinger Trommel.
 
Die Aufständischen waren sich der Tatsache bewusst, dass ihre Lage in jeder Hinsicht aussichtslos war.
Sterben oder verderben. Wir erleben den Marsch der Verzweifelten und leider auch Irregeführten, ihren Untergang, als hörten wir das Geschrei bis in unsere Häuser.
Sie zogen ins Feld auch aus Treue zu ihrem Herrscherhaus, das davon wohl profitierte, selbst aber um der Macht willen das Land in den Spanischen Erbfolgekriegen aufs Spiel gesetzt hatte.
 


 
"Ihr habt Pardon"
Geschrieben von: Gabriele Kästele   

Uraufführung im Januar 2011

 
Auch dieses Jahr macht sich die Ayinger-Gmoa-Kultur wieder mit der Uraufführung eines Stückes von Marcus Everding ein Kapitel der bayerischen Geschichte zum Thema. Die Erinnerung an das als „Sendlinger Mordweihnacht“ bezeichnete Gemetzel der Nachbarn und Stammesbrüder, die sich  zu einem bayerischen Mythos entwickelte, berührt unser ganzes Oberland und unsere unmittelbare Umgebung.11 Tote und 12 Gefangene  hatte  unsere eigene Gemeinde bei  dieser Schlacht im Volksaufstand 1705 zu beklagen. Das relativ große Aiblinger Kontingent bestand aus 600 Mann. Dazu gehörte das  Schergenamt Feldkirchen, dem auch unsere Gemeinden und Weiler zugeordnet waren. In  unserem Helfendorfer Sterbebuch ist von den „rebellierenden bayerischen Bauern“ die Rede, die nach München gekommen und dort „dem Morden der Kaiserlichen“ zum Opfer gefallen sind. Die Opfer sind namentlich genannt.
Hauptmannschaft Helfendorf, Graß, Heimatshofen, Göggenhofen, Trautshofen: 
9 Gefallene, 4 Gefangene
Hauptmannschaft Peiss, Dürrnhaar, Faistenhaar:
2 Gefallene 8 Gefangene
Hofmark Aying:      keine Beteiligten nachweisbar
Zum sehr bezeichnenden Vergleich – Burgfrieden München: 
8 Gefallene 4 Gefangene
Zwischen 1100 und 3000 Aufständische aus dem Oberland wurden damals von den kaiserlichen Truppen gegen jede Kriegsregel hingeschlachtet, obwohl ihnen Pardon zugesagt worden war. Man hatte versucht, in die befestigte Residenzstadt München einzudringen um die Kurfürstensöhne zu befreien. Ziel war es, zusammen mit den Unterländern die österreichische Besatzungsmacht zu vertreiben, die die Bevölkerung schon seit 3 Jahren mit fürchterlichen Grausamkeiten, wirtschaftlicher Ausbeutung und Zwangsrekrutierung knechtete.
 
„Lieber bairisch sterb´n als kaiserlich verderb´n“ steht als Losung auf der Gotzinger Trommel, die wie viele andere damals das Volk in der Oberpfalz, Niederbayern und im Oberland zum Aufstand gegen die brutale Besatzungspolitik des Habsburger Kaisers  rief. Schon die Formulierung selbst beweist, dass man sehr wohl um die Aussichtslosigkeit des Vorhabens wusste. Man hatte die Wahl nur zwischen „sterben“ oder „verderben“. Es geht höchstens noch um die Ehre.
Ein ganzes Jahrhundert lang beschrieb man von offizieller Seite den Aufstand als unrechtmäßiges Aufbegehren gegen die kaiserliche Obrigkeit. Die Aufständischen wurden als „tollsinnige, zusammenrottierte Paurn“, „Canaillen“, „Rebellen“ und „Verbrecher“ bezeichnet. Erst unter dem Eindruck der französischen Revolution und der napoleonischen Kriege aber, als dann Bayern auf der Seite Frankreichs gegen die Habsburger stand, wurde die Erhebung umgedeutet. „Nie sei der Aufstand eines Volkes gerechtfertigter gewesen, nie für eine heiligere Sache unternommen worden“. Seitdem wird vor allem zu Jahrtagen in oft spektakulären Aufzügen immer wieder der hingemordeten Opfer gedacht. 
 
Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, den 23. September 2010 um 12:23 Uhr
 


Erfolgreiche Premiere
Die ausverkaufte Premiere und Uraufführung am 13. Januar war nicht nur ein voller Erfolg beim Publikum, auch die Presse ist begeistert.

110115_sz_premiere_s

"... Unterdrückung, Verrat, Gemetzel und das zur Weihnachtszeit – es war schwere Kost, was Everding, Intendant Michl Wöllinger und die Ayinger Gmoa auf die Bühne brachten. Aber Dank origineller Inszenierung war es auch kurzweilig und durchaus bewegend. Das Ergebnis: viel Applaus  und Brave-Rufe für das Ensemble."

 
Unter freiem Himmel?
Keine Freilichtspiele im Januar!

Das ist neu: Theater "in-house". Keine Regenbekleidung in Reserve halten müssen. Weil das Thema einen Spieltermin im Winter – nahe an Weihnachten – geradezu fordert geben wir unsere bisherige Tradition auf und spielen im geschlossenen Raum.
Der Ort: Festsaal des Gasthofs zur Post "Fellner" in Großhelfendorf, Dorfstraße 14a.